Oberlausitzer Sagen: Eine Spreequellsage


Auf dem Kottmarberge lebte einst ein Zwerglein alt,
der war der Waldhüter des Berges, Gebold wurde er genannt.
Lustig sang in den Baumkronen das Elfenvolk,
Zwerg Gebold hörte dem lieblichen Gesange zu,
bald schon stimmte er in das Liedchen ein,
das fanden jedoch die Elfen gar nicht fein.

Das Elfenvolk verschwand im Nu,
nur die nahe Spreequelle verspottete das Zwerglein immerzu.
Das ärgerte Gebold sehr, vor Verdruß schleuderte er seinen Speer
weit in das Land hinein.
Der Bergriese Kottmar erzürnte darauf gar sehr,
Zwerg Gebold wurde zu Stein, so sagt es die Mär.

Die vom Speer getroffene Stelle wurde eine neue Quelle.
An diese bauten Menschen bald eine Stadt
die heute noch einen ähnlichen Namen hat.
Gersdorf wurde sie einst genannt, heute ist sie unter Neugersdorf bekannt.


© Lorena Fuchsberg 2005 - 2022