Oberlausitzer Sagen: Der Goldkeller auf dem Löbauer Berg


Am Wegesrand versteckt ein Schildchen steht, Goldkeller darauf steht.
Willst du ihn suchen dann wünsch ich viel Glück!

Höre was eine Sage dazu spricht:
Zwei Knaben spielten einstmals hier, eine Windböe
entführte das Hütchen eines Knaben, oh weh!
Er wollte nicht ohne sein Hütchen heim,
flink kletterte er dem Hütchen hinterdrein in einen Felsenspalt hinein.
Wie groß war sein Erstaunen dann, als er sich in einen großen Felsenkeller befand.

Überall standen Töpfe mit Gold und Silber umher,
Männer spielten an einen großen runden Tisch,
freundlich winkten sie dem Jungen zu.
"Komm und nimm von unseren Schätzen " sagten sie " und geh nach haus !"
Der Junge tat wie ihm geheißen, er füllte seine Taschen geschwind,
fand auch sein Hütchen und lief hinaus.


Sein Freund wartete schon mit bangen,
als er ihn mit so viel Reichtum sah, vergaß er die Angst.
Er warf sein Hütchen in den Spalt, kletterte flink ihm nach,
fand auch den Felsenkeller - aber ach!
Finster blickten die Männer. Sie gaben ihm keinen Heller.


© Lorena Fuchsberg 2005 - 2022