Oberlausitzer Sagen: Der Eichert


Zwischen Pulsnitz und dem Schwedenstein liegt ein Eichenwald,
dieser wird der Eichert genannt. Eine Sage folgendes erzählt.

Dieses Flurstück einst fruchtbares Ackerland war,
es gehörte dem Herrn von Pullsnitz seit Altersher.
Doch auch der König von Böhmen erhob Anspruch drauf.
Der Streit kam vor Gericht - der König gewann!

Demütig der Herr von Pullsnitz zum König geht,
mit der Bitte ein letztes Mal auf seinem Land zu säen und ernten,
das war sein Wunsch. Großzügig wurde seine Bitte erhört,
doch statt Weizen er Eicheln aussät.
Bis zu ihrer Ernte dauerte es viele Jahr.
Der König erkannte wohl diese List, doch machen konnte er nichts.
Versprochen war versprochen!

So behielt der Herr von Pullsnitz sein Land viele Jahre lang.
Als der König starb, war auch vorbei der Streit.



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